Der Produktionstransfer in der pharmazeutischen Herstellung unterliegt strengen GMP Regeln. Eine sehr genaue Planung mit allen beteiligten Abteilungen und Firmen entscheidet über den Erfolg des Transferprojekts. Ein sehr wichtiger Punkt in jedem Projektteam ist es sich auf gemeinsame Standards zu einigen.
Speziell im Hinblick auf die Dokumentation und Vorgehensweise ist das nicht immer einfach, da jede Firma eigene Standardprozeduren aufgestellt hat. Beharrt jede Partnerfirma auf den eigenen SOPs („Standard Operating Procedures“), werden Transferprojekte oft zu gigantischen Bürokratiefriedhöfen. So verbrauchen bereits kleine Transfers mehrere Mannjahre an Projektzeit. Das erhöht nicht nur die direkten Projektkosten sinnlos sondern verschiebt auch den Zeitpunkt der Vermarktung des neuen Produktes . Dadurch entstehen hohe Opportunitätskosten.
Die Grundvoraussetzung für jeden erfolgreichen Transfer ist die Aufstellung eines entscheidungsfähigen Projektteams und eine genaue Dokumentation der Planung und des Ablaufs. Diese Dokumente sind die Basis für die später folgenden Einreichungen bei den Behörden um das Dossier anzupassen.
Eine wichtige Aufgabe beim Technologietransfer ist es auch die Produktionsmethoden auf den neuesten Stand zu bringen. Im angepassten Dossier, wird dieser Stand dann dokumentiert.
Unserer Erfahrung nach ist es dabei besser sich zuerst um die technische und technologische Umsetzung zu kümmern. Erst wenn Sie sicher sind, dass an der neuen Produktionsstätte ihr Produkt in hoher Qualität gefertigt wird, kann man sich an die Umsetzung aller dokumentarischen Forderungen aus gesetzlichen Vorgaben machen.
Das Ziel der ganzen Aktivitäten ist die Produktion ihres Produkts mit höchster Qualität. Die notwendige Dokumentation und die Projektplanung ist diesem Ziel untergeordnet.
Die Basis der ganzen Transferaktivitäten ist ein solides Verständnis der eingesetzten Fertigungstechnologie. Werden am neuen Hersteller Ort neue Technologien oder neue Anlagen eingesetzt, muss der gesamte Herstellerprozess auf diese neuen Anlagen umgeschrieben werden.
Das geht nur, aufgrund von Versuchsdaten. Entweder aus dem Labor oder von technischen Versuchen. Unserer Erfahrung nach zahlt es sich finanziell hier wirklich aus, technische Fragestellungen (zum Beispiel Einstellbereiche von Parametern wie Mischzeiten, Temperaturen usw.) in klein angelegten Versuchen im Labor oder Technikum zu testen.
Erst dadurch kann man für die Umsetzung in industriellen Alltag fundierte Entscheidungen treffen. Dieses Vorgehen entspricht den Quality by Design“ Vorgaben und spart bei der Umsetzung in der industriellen Produktion nachhaltig Kosten.