Generell sind Lohnhersteller eigentlich darauf optimiert, verschiedenartige und verschiedene Produkte rasch und effizient herzustellen. Oft wird dieser Fokus auf niedere Herstellkosten aber zu sehr großen Batchgrößen und dadurch indirekt zu sehr langen Vorlaufzeiten für die Produktion (Lead Times).
Ist die Auswahl des Lohnherstellers ausschließlich mit dem Fokus „Kosten“, gerät man sehr leicht in einen Teufelskreis aus sehr großen Hersteller-Lots, langen Wiederbeschaffungszyklen und daraus resultierend aus einer sehr mangelhaften Flexibilität der Herstellung. Welche Firma kann schon mit hoher Sicherheit die Verkaufszahlen im übernächsten Jahr Voraussagen?
An der Tagesordnung sind in den meisten, wenn nicht allen Firmen kurzfristige Umplanungen, Änderungen der Absatzmengen in verschiedenen Märkten durch zum Beispiel regulatorische Änderungen oder Preisänderungen oder aber einfach Änderungen in der Priorität der Produkte.
Im Ganzen gesehen ist man daher meistens mit CMOs besser aufgehoben die kürzere Wiederbeschaffungszeit anbieten können. Die Herstellkosten sind zwar dadurch höher, allerdings ist es Risiko, dass die Ware im Lager bereits einen Großteil seines Werts verliert (durch die beschränkte Haltbarkeit) wesentlich vermindert.
Oft kommt es zum Beispiel vor das Packungen durch regulatorische Änderungen angepasst werden müssen. Haben Sie dann noch große Mengen ihres Produkts am Lager, weil ihr Lohnherstellers nur in sehr großen Batchgrößen konkurrenzfähig produziert, schreiben Sie hier natürlich einen großen Verlust.
Herstellkosten, Losgrößen, minimal Ordermengen, Flexibilität in der Produktionsplanung sind eine sehr delikate Mischung die für jedes Produkt und jeden Lohnhersteller neu definiert werden muss.
Beim Transfer einer bestehenden Produktion zu einem neuen Lieferanten fallen Kosten an, die meist nicht direkt dem Transfer zugerechnet werden aber für die Gesamtrentabilität betrachtet werden sollten. Dazu zählen zum Beispiel die Kosten technischer Batches beim neuen Lieferanten, die Anpassung der Herstellermethode an die Gerätschaften und Verfahrensweisen des Lohnherstellers, Kosten für Validierungen, Kosten für die Änderung des Registrierungsdossiers und der größte Kostenpunkt:
die Laufzeit des Transferprojekts inklusive der Kosten aller Beteiligten Abteilungen und Personen. Während der Projektzeit fallen doppelt Kosten an. Einmal in der eigenen Herstellung, die er noch nicht transferiert ist und die gesamten Transferkosten samt Versuchen in der neuen Produktionsstätte. Speziell diese Zeitspanne mitsamt den damit verbundenen Aktivitäten entscheidet ganz wesentlich über die Gesamtkosten des Produktionstransfer und über den Erfolg oder Misserfolg des Outsourcings.
Es ist daher von herausragender Wichtigkeit, solche Supply Chain Management Projekte sorgfältig zu planen und rasch durchzuführen. Die Unterschiede zwischen einem schnellen, sauberen Produktionstransfer und einem relativ aufwendigen, mehrjährigen Projekt könnte die Millionengrenze rasch übersteigen.